er/ich

 

 

er/ich

 

dein wider

spricht in meiner hand

mit worten zur zeit

und zur unzeit

darüber, was es ist

oder nicht

und doch wünschte ich mir

das/s es…

 

du gibst mir deinen fried/en

weder ruhig

noch bequem

und tröstest mich denn/

noch

 

[rv, 9. Juli 2010]

 

 

 

 

Was es ist

 

Es ist Unsinn

sagt die Vernunft

Es ist was es ist

sagt die Liebe

 

Es ist Unglück

sagt die Berechnung

Es ist nichts als Schmerz

sagt die Angst

Es ist aussichtslos

sagt die Einsicht

Es ist was es ist

sagt die Liebe

 

Es ist lächerlich

sagt der Stolz

Es ist leichtsinnig

sagt die Vorsicht

Es ist unmöglich

sagt die Erfahrung

Es ist was es ist

sagt die Liebe

 

Erich Fried

 

aus

 

"Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte", Berlin 1996.

 

 

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