Piratenkaterkater

Kleine Schnarchnase

 

 

3. Februar 2014 - Tierdoku 1x anders

 

1. Februar 2014

 

 

Ich sollte Personenschutz für mich beantragen - am Samstag ist schon wieder ein halber Verbandskasten zur Versorgung blutender Wunden an meinen Händen draufgegangen. Dabei wollte ich nur Joschij zu seinem Kumpel Jurij auf den Küchentisch setzen (damit Joschij, der Schisser, sich ans Hochnehmen gewöhnt, das mag er nämlich gar nicht). Dummerweise machte Jurij just in jenem Moment den Absprung direkt unter meinen Fuß, woraufhin er wie am Spieß brüllte, was wiederum Joschij dazu veranlasste, 1. seine Krallen tief in meine Hände zu bohren und 2. aus dieser verankerten Position einen eleganten Absprung Richtung Küchentisch zu machen...

 

 

 

Januar 2014

 

 

Das Jurijskop!
Das Jurijskop!
Stricken ist anstrengend!
Stricken ist anstrengend!

 

 

5. Dezember 2013

 

Quatschfässer sind das, diese kleinen Monsterchen. Ständig müssen sie mir etwas mitteilen. Meistens stehen diese Äußerungen in direktem Zusammenhang mit seit Jahren ausgebliebener Nahrung oder mangelnder Aufmerksamkeit...

 

Joschij pflegt nach dem ersten Katerfrühstück ein sehr bedenkliches Gesicht aufzusetzen, während er meine hektischen Bemühungen, doch noch rechtzeitig zur Arbeit zu kommen, kritisch beäugt. Dazu maunzt er in den höchsten Tönen. "Du vergisst doch wohl nicht, uns noch genug Trockenfutter für die laaaaaaaaaaaaaaaaaangen Stunden bis heute Abend zu geben", wimmert er. Und das nicht nur einmal, sondern gebetsmühlenartig. Wieder und wieder, bis ich den Fresshamstern entnervt ihre Bröckchen in die Näpfe kippe...

 

Besonders groß ist das Elend, wenn ich aufstehe. Beide Kater kurz vor dem Hungertod! Klein-Jurij völlig entkräftet, er kann nur noch heiser, trotzdem mehr als laut und deutlich, krähen. "MÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖP", brüllte er mich heute früh um 5:00 Uhr unverschämt von der Seite an. "Nicht in dem Ton, mein Sohn. Und schon mal gar nicht so laut!", bekam der Wicht zu hören. Jurij daraufhin: "möööööööööööp".

 

2. Dezember 2013  

 

Merke: 

 

Wenn Mensch sich sonntags nachmittags einen Mittagsschlaf rausnimmt, hat er gefällixt strikt auf dem Rücken liegen zu bleiben, damit 1 Kater auf dem Bauch und sein Kumpel auf dem Thorax Platz findet. Kleinere Kollateralschäden wie Bauchgrimmen bzw. Luftnot menschlicherseits sind zu vernachlässigen. 

 

Futtertütchen für den nächsten Morgen sind grundsätzlich abends auf dem Küchentisch zu deponieren, damit Katers sich diese krallen, unter den Wohnzimmertisch tragen und kollektiv zwecks nahrhafter Spätmahlzeit löchern, aufreißen und leerschmatzen können. 

 

Stricken vor der Glotze ist längst nicht so wichtig wie ein Katerchen direkt unter dem Kinn.

 

Die artigsten Kater der Welt...

                                                        ...vorübergehend!

 

 

 

 

 

 

30. November 2013

 

Dorscht!

 

Jurij, der Frechdachs, interessierte sich vorgestern Abend für mein bis dato leeres und sauberes Wasserglas auf dem Tisch und vermutete lecker Trinken am Glasboden. Steckte sein vorwitziges Pfötchen tiiiiiiief hinein und wunderte sich offensichtlich, dass es trocken blieb.

 

 

Du auch hier!?
Du auch hier!?

 

25.  November 2013

 

Meine beiden kleinen Piraten scheinen sich richtig gut bei mir eingelebt zu haben. Die Wohnung ist erobert, ich bin gekapert, nur an meiner Erziehung muss noch gearbeitet werden. Den beiden scheint eine Feinkostversorgung von mindestens 7 Portionen/Tag vorzuschweben und sie schonen weder Stimmchen noch Gestik, um mich davon zu überzeugen. Dabei hat Jurij im Vergleich zum September gut zugenommen, gewachsen ist er auch tüchtig. Joschijs Wohlstandsbauch ist wieder verschwunden, was ihm sehr gut steht. Die Heinis hatten mir mit ihren Nervattacken ganz schön zugesetzt, als ich krank darnieder lag, so dass ich entgegen meiner Konsequenz doch des Öfteren nachgegeben und sie zusätzlich gefüttert hatte.

 

Bisher war Joschij für die Verabreichung von Streicheleinheiten an das Personal zuständig. Er besteigt mich regelmäßig abends, rollt sich auf meinem Schoß zusammen und lässt sich gern streicheln, gibt Köpfchen und teilt mir immer wieder unmissverständlich mit, dass er auch noch da ist und ich ihn doch bitte auf der Stelle bemerken soll. Jurij war anfangs der Vorwitzigere. Er ging unbefangen auf mich zu und zeigte mir deutlich seine Zuneigung, während Joschij fast schon abweisend, auf jeden Fall aber ängstlich auf meine Zuwendung reagierte, indem er schon mal schnappte oder kratzte.

 

Jurij hatte für ausgedehnte Schmusesitzungen keine Zeit. Kurz Köpfchen geben und Streicheleinheiten hinter den spitzen Öhrchen abgreifen muss reichen; schließlich gilt es, Spannenderes zu erforschen. Zum Beispiel, wie kater die Abstellkammer unter Zuhilfenahme des wackeligen hohen Wäscheständers elegant  wieder verlässt... OK, dieser Versuch scheiterte kläglich, so dass ich anstatt die nekste Dose zu öffnen zunächst den kläglich maunzenden kleinen Kater vom schlotternden Wäscheständer klauben musste...

 

Inzwischen hat aber auch Jurij das ausführliche Schmusen und Kuscheln für sich entdeckt. Wenn ihm danach ist, kommt er abends stürmisch angeprescht und knallt sich unter mein Kinn. Also wenn ich sitze :-)  Selbst wenn Joschij sich bereits auf meinem Schoß befindet, hindert ihn das nicht, mich ebenfalls zu besetzen, denn schließlich habe ich zwei im Katerdauerknuddeldienst (auf Abruf) befindliche Hände.

 

 

10. November 2013

 

Poltergeister überAll! Schlimm genug, dass ich letzten Sonntag offensichtlich ein Pfund von ihnen verschluckt haben muss, die sich dann zunekst im bakenfalterischen Gastrointestinaltrakt ausgetobt hatten, bevor sie begeistert die Schlundrüssellauscherregion attackierten und mir noch immer die Luft nehmen... Obendrein meinten meine beiden Klabautermänner, mein Bücherregal über der PC-Vorrichtung nächtens durcheinanderpoltern zu müssen, so dass der Micro Robert en Poche gemeinsame Sache mit den französischen Ponsens machte und den Monitor zu Fall brachte... Wassen Schreck, ich saß wieder einmal senkrecht röchelnd im Bett und fragte mich entsetzt, ob das ein Bestandteil meines Alptraums war...

 

27. Oktober 2013

 

Das kleine Hofstinktier lässt verlauten:

 

Ihro Majestäten Joschij ! und Jurij der Frechste geruhten über Nacht, die wiederum gereinigten und mit monarchischer Feinstreu ausgestatteten Köniksklosetts mit prächtig geformten Stinkern und Pullerpipí zu versetzen, anstatt Nachtlager und Kautsch des Personals zu uriruinieren. Geht doch, Zimmermädchen, nur weiter so... Experimente mit Katzenstreu können durchaus in die Hose gehen, au *acke!

 

 

25. Oktober 2013

 

 

Irnktwie seh ich heute Abend aus, als hätte ich versucht, mit Messer und Gabel zu essen. Dabei wollten Benni und ich doch nur Joschij in einer Transportbox verstauen, um ihn zusammen mit dem kleinen Patienten Jurij zur Tierärztin zu transportieren. Jurij hat Dünnpfiff und bepullert mein Lieblinxsitzmöbel, das bedurfte einer Abklärung, zumal es meinem schönen roten Sofa stinkt.

 

OK, das nekste Mal bestelle ich den Kampfmittelräumdienst. Oder schütze alle meine Bakenfalten mit jener Motorradkleidung inkl. Helm, die Freunde (!?) mir zwecks Fahrradfahren empfohlen hatten.

 

Es kam zu erheblichem Blutvergießen beidhändig, nachdem der 1. Katerverklappversuch gescheitert war. Während ich noch damit beschäftigt war, die spritzenden Wunden zu verkleben, versuchte der inzwischen mit Lederhandschuhen aufgerüstete lange Benni, Joschij von meinem höchsten Wohnzimmerschrank zu klauben. Vergeblich. Also wurde nur Jurij zur Tierärztin gefahren und verarztet.

 

Der anderen Kater blieb für mindestens 1,5 h nach unserer Rückkehr im Exil. War einfach weg, nicht mehr zu finden. Jurij rief laut nach seinem Kumpel, suchte ihn überall, entdeckte ihn aber auch nicht. Und fraß dann genüsslich das gesamte Abendbrotangebot alleine auf.

 

Einige Zeit später spazierte der Vermisste verschämt aus dem Schlafzimmer, strich mir einmal um die Beine, begrüßte Jurij und ging sich dann noch eine Runde schämen.

 

 

 

2. Oktober 2013

Zu den Eigentumsverhältnissen im Hause Bakenfalter...(?)

 

 

Joschij: Die Frage mit dem Fernsehsessel hatten wir bereits geklärt!

 

 

Jurij: Meine Wolle war mal deine... :-D

 

Die Raubtierfütterungen im Hause Bakenfalter finden 2x täglich statt. Bei Joschij habe ich das Gefühl, dass er tatsächlich fürchtet, zu kurz zu kommen. Gestern Abend waren beide sehr, sehr hungrig. Jeder stürzte sich auf seinen Napf und fraß - Jurij manierlich, Joschij wie ein Scheunendrescher, so dass seine Portion auch sehr schnell im Kater verschwunden war. Daraufhin schubste Joschij den mampfenden Jurij einfach beiseite, um sich dessen Mahlzeit auch noch einzuverleiben. So nicht! Ich schnappte mir Joschij, damit Jurij in Ruhe fressen konnte. Joschij wollte aber mitnichten auf meinem Arm verweilen. sondern zurück in die Küche, wo er mit einem hastigen Haps Jurij seine Rest“pastete“ wegschnappte. So schon mal ganz und gar nicht! Dieses Mal schloss ich die Küchentür hinter dem beleidigt protestierenden Joschij. Als Jurij schließlich satt und zufrieden das Öffnen der Küchentür forderte, schnellte Joschij zurück an die Näpfe und verschlang die kleine Ecke Futter, die Jurij übrig gelassen hatte… Fresshamster, der!

     

Mundraub, dreister!
Mundraub, dreister!

19. September 2013

 

Fax an die TiNo - Tierärztin

Bonsai (und Lenny)

(Bonsai = Jurij und Lenny = Joschij, ich habe die Junx umgetauft)

 

"Hallo Frau Bissbort,

 

letzten Samstag habe ich die beiden Kater Bonsai und Lenny mit nach Hause nehmen dürfen. Die Jungs haben mich bereits nach Strich und Faden um ihre kleinen Pfoten gewickelt. J

 

Allerdings macht mir der magere Bonsai Sorgen. Im Gegensatz zum wohlgenährten Lenny frisst er eher schlecht und erbricht Nahrung (bisher zweimal sehr viel). Danach war er jeweils müde und für die nächsten Stunden nicht an Futter interessiert. Wegen der unterschiedlichen Fressgewohnheiten füttere ich die beiden Kater getrennt, denn Lenny verschlingt alles, was in seiner Reichweite steht. Das klappte auch richtig gut – bis heute früh. Bonsai vertilgte im Wohnzimmer lediglich ein Portiönchen, bevor er lautstark nach Gesellschaft maunzte. Ich ging zu ihm, er nahm noch ein Häppchen und schielte dann unter dem Türspalt nach seinem Kumpel, zu dem er offensichtlich wollte. Also trug ich den Napf in die Küche, wo Lennys Napf natürlich schon wieder leer war. Lenny war begeistert, stürzte sich auf Bonsais Napf und fraß lustig weiter. Und Bonsai futterte mit, immerhin, aber sehr langsam. Allzu viel kann der nicht in seinen kleinen Bauch bekommen haben...

 

Trockenfutter für gelegentliches Naschen tagsüber ist keine Lösung. Beim ersten Versuch stürzten sich beide Kater nach der abendlichen Mahlzeit auf das Trockenfutter und verschlangen es wie zwei Verhungernde. Am nächsten Morgen erbrach Bonsai das erste Mal heftig.

 

Gestern Abend, nach dem nachmittäglichen Erbrechen, verschmähte Bonsai seinen Napfinhalt, so dass Lenny wiederum 2 Portionen fraß. Ich kann das Futter für den Langsamfresser Bonsai nicht stehen lassen, weil es dann in Lenny verschwindet. Für längere Zeit trennen kann ich die beiden Kumpel aber auch nicht – erst recht nicht, wenn ich so wie heute zur Arbeit muss. Bisher ist mir noch keine sinnvolle Lösung für dieses logistische Fütterproblem eingefallen…

 

Ich wüsste jetzt gern, wie ich mich bez. der folgenden Punkte verhalten sollte:

 

1. Braucht Bonsai tierärztliche Hilfe? Wäre es während Ihrer 14 Tage Frist nach Vermittlung auch möglich, dass ich Bonsai hier in Frankfurt zur Tierärztin bringe?

 

2. Wie schaffe ich es, dass Bonsai nicht noch weiter abmagert und zunimmt, ohne dass Lenny zu einem dicken Garfield wird?

 

Ich wäre sehr erleichtert, wenn Sie mich unter einer der o. g. Telefonnummern zurückrufen könnten.

 

Herzlichen Dank und viele Grüße"

 

  

Die Tierärztin von TiNo meldete sich schnell. Ich wusste ja, dass die beiden Katerchen bereits vermittelt waren, aber wieder ins Tierheim zurückgeholt wurden. Die Gründe hierfür kannte ich nicht. Frau Bissport erzählte mir, dass die beiden nur unregelmäßig gefüttert wurden, was Jurijs abgemagerten Zustand erklärt.

 

Sie gab mir hilfreiche Tipps zur Fütterung (kleine Portionen) und stimmte mir zu, dass ein getrenntes Abfüttern nicht gerade effektiv sei. Die Tierärztin legte mir nahe, im Notfall sofort mit Jurij einen Tierarzt in meiner Nähe aufzusuchen (die Kosten würden dann von TiNO übernommen) und ansonsten mit dem Katerchen nochmals bei TiNO vorbei zu schauen.

Beides war glücklicherweise nicht notwendig. Der kleine Jurij erbrach nicht mehr und gewöhnte sich zu meiner großen Freude an regelmäßige Futtergaben.

 

 

 

 

16. September 2013 

 

Ich wurde adoptiert! Bei so viel Piratencharme konnte ich nur bedingunxlos kapitulieren. Die beiden Banditen haben mitnichten ihre Enterkrallen ausgefahren - stattdessen wurde geschnurrt und Köpfchen gegeben sowie deutlich signalisiert, dass sie mit mir kommen wollten. Widerstand zwecklos. Ich hatte die Tierschutzmitarbeiterin eingangs zwar noch darüber informiert, dass ich einktlich die kleine dreibeinige Emma und ihren kleinen Bruder bereits in mein Herz geschlossen hatte (die waren aber auch live und in Farbe ZU entzückend), aber die beiden waren gerade wegen eines Infekts in Quarantäne und auch noch nicht kastriert, während Bonsai und Lenny (so hießen Jurij [1 Jahr alt, dem Piraten fehlt 1 Auge] und Joschij [3 Jahre alt] im Heim) gerade als Notfälle aus einer Fehlvermittlung zurückgekommen waren...

Bei den Vertragsverhandlungen habe ich dann aber doch geschluckt - 200 Öckern für beide war und ist für mich verdammt viel Schotter. Aber wegen Kohle zwei Tierseelen ablehnen konnte ich dann doch nicht - schon eine ausgeklügelte Überrumpelungsaktion von TiNO... Immerhin, der Schotter geht in den Tierschutz und da ist er gut angelegt.

 

Meine Wohnung und ganz besonders mein Sofa wurden auf der Stelle nicht nur akzeptiert, sondern mit sofortiger Wirkung okkupiert. Die Junx sind fast schon aufdringlich - sie benehmen sich eher wie Hündchen und nicht wie distanzierte Felidae.

 

Die Piratenbande hat mich im Sturm erobert und mich damit vor einer miesen Depression bewahrt. Es ging mir zu Hause ohne Robin so richtig, richtig schlecht und ich bin nur froh, dass ich mich am Samstag sozusagen mit letzter Kraft noch aufraffen konnte, um in den Odenwald zu fahren...

Ich hoffe nur, dass den Junx während meiner Abwesenheit in meiner Butze nix Schlimmes zustößt. Fenster sind verrammelt, Wohnungstür auch, Menschenfutter ist versteckt. Hoffentlich ist bald Feierabend, ich will nach Hause!!!

 

Prompte Antwort von TiNO:

 

Wer so nett schreibt

 

den möchte ich gerne persönlich kennenlernen. Ich bin die Katzenbeschreiberin und immer samstags vor Ort!

 

Unsere Öffnungszeiten samstags sind 14 bis 17 Uhr, wobei wir auch oft etwas früher da sind und reichlich später nach Hause gehen.

 

Liebe Frau Versen, Sie sind herzlich ins Katzenhaus eingeladen. Kommen Sie vorbei, lernen Sie alle persönlich kennen! Am liebsten wirklich samstags, denn nur selten schreibt uns jemand sooooo nett (viele emails lauten praktisch wörtlich: ich möchte ein katzenbaby was kostet das bei ihnen.“)

 

ACHTUNG: Falls Sie mit Navi fahren, wird Sie dies in die Irre führen. Schauen Sie sich die Wegbeschreibung an und das Foto unseres Tierheims auf der Homepage. Wir liegen direkt an der B47 am Abzweig Brombachtal/Mossautal!

 

Herzliche Grüße,

Conny Müller für TiNO

 

 

Also fuhr ich am 14. September 2013, einem verregneten Samstag, U N V E R B I N D L I C H  (zu Infozwecken) zu Tiere in Not in den Odenwald. Ich denke, es ist müßig zu erwähnen, dass ich auf der Rückfahrt nicht allein im Auto saß… und so nahm die Piratenherrschaft im Hause Bakenfalter ihren Lauf.

 

 

12. September 2013

 

1 Zuhause für 2 Katzen

 

habe ich zu bieten, vorausgesetzt natürlich, dass die beiden Katzen/Kater mit mir als neuer Dosenöffnerin einverstanden wären.

 

Ich heiße Regina Versen, werde demnächst 49 und wohne in Frankfurt am Main - Sachsenhausen. Bis vor kurzem lebte mein renitentes Rentnerlein Robin Hund noch bei mir. Er kam im September 1996 mit 11 Wochen zu uns und wurde 17 (glückliche) Jahre alt. Robin war mein Seelenhund – so einen wie ihn kann und wird es nie wieder geben. Diesen Verlust möchte ich nicht mit einem anderen Hund kompensieren. Auf der anderen Seite kann und möchte ich aber auch nicht ohne Tier(e) leben. Ich bin mit einer Katzendynastie aufgewachsen. Mulle, die letzte von ihnen, wurde bei meinen Eltern 20 Jahre alt und bleibt unvergessen. Katzen und ihre Eigenarten (besonders im Vergleich zu Hunden) sind mir also ganz und gar nicht fremd.

 

Ich bin arbeite ganztags als Übersetzerin in der klinischen Forschung, wäre also montags bis freitags im Schnitt 8 – 9 Stunden nicht zu Hause. Da ich nicht möchte, dass sich eine Katze oder ein Kater bei mir einsam fühlt, würde ich gern zwei Katzenkinder oder relativ junge Kater / Katzen aufnehmen. Ich lebe in einer Zweizimmer-Wohnung im 2. Stock mit Balkon, den ich bei Bedarf natürlich entsprechend sichern würde. Freigang könnte ich den beiden leider nicht bieten, dafür aber unendlich viele Spiel- und Streicheleinheiten abends und am Wochenende – sofern sie diese möchten.

Es ist mir bewusst, dass Katzen oft älter werden als Hunde, unsere Bindung also eine langjährige wäre. Falls ich verreise, würde sich mein ebenfalls sehr tierlieber Sohn, der in der Nähe lebt, um meine beiden neuen Mitbewohner kümmern.

 

Ihre TiNO-Seite mit den vielen, vielen Katzenschicksalen hat mich total neugierig gemacht. Daher wüsste ich gern, wann ich denn einmal vorbeikommen könnte, um mich von Ihren Katzen/Katern zwecks Kennenlernen und potentieller Beschäftigung als Dosenöffnerin beschnuppern zu lassen?

 

Liebe Grüße aus Frankfurt

Regina Versen

 

Anfang September 2013

 

Es tut so furchtbar weh. Robin ist für immer gegangen. Ihm geht es gut jetzt, seine liebe Seele hat ihren Frieden gefunden. Das tröstet mich – dennoch, die Lücke, die er hinterlässt, ist riesengroß. Die Wohnung ist leer und tot, wenn ich nach Hause komme und die Einsamkeit lähmt mich zunehmend. Trotzdem – er würde nicht wollen, dass mich sein Verlust und die Trauer um ihn krank machen.

 

Gerade noch rechtzeitig, bevor eine bleischwere Depression mich handlungsunfähig machen würde, schaffte ich es, einen Wunsch zu formulieren: Ich möchte zwei Kater oder ein Katzenpärchen aus dem Tierheim haben…

 

Benni, mein Filius, war begeistert von dieser Idee und lud mich spontan für den kommenden Samstag zum Frühstück zu sich nach Hause mit anschließendem Besuch im Katzenhaus in Oberrad ein. Ich freute mich sehr über diesen Vorschlag, fasste dann aber aus auch für mich nicht nachvollziehbaren Gründen den Entschluss, meine Sprachlosigkeit in einer Mail an Tiere in Not, Odenwald, in Worte zu fassen...

 

Das war mein erster Schritt in die bedingungslose Kapitulation. Inzwischen haben mich die beiden frechen Piratenkater Jurij und Joschij längst gekapert und arbeiten hartnäckig an meiner Erziehung. Wie das alles - vollkommen unverbindlich natürlich - begann und weiterging, zeigen diese Einträge...